Der Neuanfang (selbst mit 73)
Geralda ignorierte den Widerstand ihrer Familie und mietete eine kleine Wohnung in Belo Horizonte.
Klein, ja, aber mit einem Fenster und einer eigenen Küche. Ihr eigener Tagesablauf. Ihr eigener Zeitplan. Ihr eigenes Leben.
Sie nahm ihre Tätigkeit als Alphabetisierungslehrerin wieder auf, knüpfte Kontakte zu alten Freunden und lernte neue kennen. Sie malte, ging spazieren und reiste. Sie fand zu sich selbst zurück.
Die Rückkehr der Würde
Nach dem Umzug verbesserten sich sogar die familiären Beziehungen. Die Besuche ihrer Tochter wurden herzlicher. Ihre Enkelkinder riefen mit aufrichtiger Sehnsucht an. Und Luciana selbst gab zu: „Es tat allen gut.“
Geralda war nicht länger unersetzlich im Alltag ihrer Tochter – und wurde nun als eigenständige Person respektiert.
Altwerden bedeutet nicht, zu verschwinden
Die Gesellschaft lehrt oft, dass ältere Menschen sich mit „irgendeiner Ecke“ zufriedengeben sollten.
Dass sie einfach nur dankbar sein sollten, nicht allein zu sein. Doch die Wahrheit ist: Älterwerden bedeutet nicht, die Selbstbestimmung aufzugeben.
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